... wurde 2015 von Stefan Bauberger und Claudia Müller gegründet. Zuvor hatten beide schon gemeinsam einige Jahre lang ein Meditationshaus in Österreich, im Almtal, geleitet.
2015 eröffnete sich die Möglichkeit, im Bayerischen Wald ein Haus zu kaufen und dauerhaft als Meditationshaus einzurichten. Von Anfang an wurde das Projekt von vielen Helfern unterstützt, tatkräftig und finanziell.
Der Name "Nordwald-Zendo" bezieht sich darauf, dass die Römer das ganze Gebiet des Böhmerwaldes, zu dem auch der Bayerische Wald gehört, als "Nordwald" bezeichneten. Das war ein Bereich, den sie als unzugänglich erachteten, und der dadurch zu einem sicheren Rückzugsort für die einheimische Bevölkerung wurde.
Das ganze Gebiets war aber lange Zeit nur sehr dünn besiedelt. Die Kelten unterhielten im Bereich des Bayerischen Waldes zwar sakrale Orte, zu denen sie pilgerten, wohnten aber vorwiegend in der Donauebene, unterhalb des Bayerischen Waldes.
Viel weiter zurück in der Geschichte: Der Bayerische Wald gehört zum mitteleuropäischen Grundgebirge, das vor etwa 350 bis 280 Millionen Jahren entstand und damit zu den ältesten Gebirgen der Welt gehört. Die Gesteine im zentralen Teil, wo auch das Nordwald-Zendo liegt, sind vor etwa einer Millarde Jahren entstanden. Durch seine lange Geschichte ist der Bayerische Wald stark erodiert und ist damit zu einem Mittelgebirge geworden.
Und wieder ein Sprung nach vorne: Die Besiedelung des zentralen Teils des Bayerischen Waldes liegt erst einige hundert Jahre zurück. Der Bereich, wo das Zendo liegt, wurde zunächst für die Glasindustrie erschlossen. Lange Zeit brauchte man zur Glasherstellung sowohl reines Quarzgestein, als auch sehr große Mengen Holz. Beides war im Bayerischen Wald vorhanden. Auch heute ist der Bayerische Wald ein Teil des größten zusammenhängenden Waldgebietes in Mitteleuropa. Der Name "Flanitzhütte" für den Ortsteil, wo das Zendo liegt, erinnert daran, dass dieser Ort für eine Glashütte erschlossen wurde - wie fast alle Orte entlang der Hauptkette dieses Mittelgebirges. Die Glasindustrie im Bayerischen Wald hatte sich zum Anfang des 20. Jahrhunderts, als die Flanitzhütte gebaut wurde, zum Weltmarktführer für hochqualitative Spezialgläser für medizinischen Bedarf und Laborbedarf entwickelt. Das Zendo ist in einem Haus untergebracht, das als Wohnhaus für die Arbeiter in der Glashütte diente. Es wurde 1914 gebaut. Zur Zeit der Wirtschaftskrise 1929 kollabierte der Welthandel und damit auch große Teile der Glasindustrie im Bayerischen Wald, darunter auch die Flanitzhütte.
Mit dem Meditationshaus hat das ehemalige Wohnhaus der Arbeiter eine neue Bestimmung gefunden.